Mein Reisetagebuch

von Elke Beutler

Alles fing damit an, dass ich eigentlich nach Rügen wollte. Leider, oder zum Glück wurde nichts aus dieser Fotoreise. Nach kurzem Hin und Her buchte ich im März dann ganz spontan bei Kathrin Brockmann die Reise nach Island, vom 10. Juni – 18. Juni.

Was dann auf mich zukam, hat mich nicht nur im Vorfeld, sondern ganz besonders auf der Reise, aus meiner gemütlichen Komfortzone befördert.

Reiseberichte lesen, Videos schauen, Einkaufszettel schreiben und Power shoppen.

Meine Aufregung war groß, sodass schon im April mein (Pers.) Umfeld dachte ich würde schon am Wochenende fliegen. Diese Aufregung blieb bis zum Tag der Abreise am 10. Juni.

Nun war es soweit, hoffentlich habe ich nichts vergessen.

Tag 1. 10.Juni

Abfahrt zum Flughafen Frankfurt. Koffer, Trolley und große Handtasche im Schlepptau zum Terminal2, Islandair. 11.00 Uhr Treffen mit Fotograf und Reiseleiter Thomas Wester, seiner Frau Christina und meinen Mitreisenden Holger und Rebekka. Severine und Vicky treffen wir auf Island. Jetzt ging es los.

Nach einem ruhigen Flug ging es zum Koffer holen (was ein Glück, alle da) und zum Treffen mit Vicky und Severine. Nun wurde schon klar, dass wir eine coole und sehr lustige Gruppe sind. Meine Aufregung ist freudiger Erwartung gewichen.

Nach einem Hotdog und etwas Warten kamen die Autos und wir fuhren mit einem 7Sitzer und einem SUW zum Hotel Geysir. Angekommen und Blick auf den Strokkur Geysir super. Zimmer beziehen, etwas ausruhen, Abendessen und um 23.00 Uhr Abfahrt zum Gullfoss Wasserfall.

Oh mein Gott ist der schön, das kann keines dieser Bilder widerspiegeln, das muss man gesehen haben. Nach anfänglichem Chaos mit meinem Equipment sind es dann doch noch einige gute Bilder geworden.

Aber ehrlich gesagt, denn Durchblick hatte ich noch nicht wirklich. Totales Chaos in meinem Kopf. Blende, Zeit, Iso…..???? Mensch reiß dich zusammen, du kannst das doch.

Nach einem zaghaften Hilferuf brachte Thomas etwas Licht in meinen Tunnel. Anschließend fahrt zum Hotel und einen Spaziergang zum Geysir, dann ab ins Bett. War ein langer und aufregender Tag.

Tag 2. 11.Juni

Frühstücken und Start unseres ersten Workshops, Tipps zur Kamera und Stativ, offene Fragen klären. Super, jetzt war ich dran. Soweit so gut, ich muss mich besser organisieren.

Abendessen und Fahrt zum Pingvellir Nationalpark. Der Öxararfoss Wasserfall ist echt super. Das Licht, das Wasser und die Landschaft, kaum in Worte zu fassen.

Tag 3. 12.Juni

Nun ging es, auf die längste Strecke der Reise, bis nach Höfn. Auf dem Weg gab es einige Stopps. Einkaufszentrum in Vik zum Kaffeetrinken, die ersten Lupinen sind auch in Sicht. Das Thermometer zeigt 20 °C und der nächste Spott ist der Fossalar Wasserfall.

Unglaublich, 2 Mädels im Sommeroutfit und mit Flipflops. Ich im T-Shirt, so könnte es weiter gehen.

Auf der Weiterfahrt gab es noch einen Troll, den Holger gesehen hat und ich erwischt.

Der erste Gletscher war in Sicht. Kurzer Stopp bei der Seeschwalben Kolonie an der Tankstelle N1 Fagurholsmyri. Lustig, die Schwalben attackieren jeden, der neben der Tankstelle parkt und aussteigt. Hätte nie gedacht, mit welcher Ausdauer sie die Menschen verfolgen. War eine gute Gelegenheit, die Vögel zu fotografieren.

Ankunft in Höfn, Hotel MilkFactory. Das Zimmer ist gut und es gibt Kaffee rund um die Uhr. Abendessen und Fahrt zur Jokulsarlon Gletscher Lagune. Das ist schon grandios und der Gletscher ist so nah. Man hört es knacken, wenn das Eis abbricht und diese Farben. Der Sonnenuntergang ist hier so unbeschreiblich schön. Erst das intensive Orange und dann die Pastelltöne. Einfach Wahnsinn.

Noch ein kurzer Abstecher zum einzigartigen Diamond Beach. Um 1.45 bin ich mit Vicky und Christina ins Hotel gefahren, wir wahren so müde. Die anderen sind erst um 5 Uhr im Hotel angekommen.

Tag 4. 13.Juni

Morgens gab es von Thomas einen kurzen Workshop „Grundlagen Bildbearbeitung“. Zum Mittagessen hatte ich das erste Gericht mit Lobster. So lecker. Jetzt kam einer meiner Highlights. Wir 5 Mädels sind mit den Kameras hinter das Hotel zu den Isländern gegangen. Das war so cool.

Nach dem Abendessen abfahrt und 1 Stopp mit Fotoshooting bei den Lupinen, dann Ejstrahorn und Vestrahorn.

So ein traumhaft schöner Sonnenuntergang und Aufgang.

Hier habe ich meine neuen Gummistiefel eingeweiht. Für diese Perspektive musste ich auch in die Wellen gehen. Es hat sich gelohnt. Der Berg, das Licht. Ein echtes Abenteuer für mich.

Tag 5. 14. Juni

Frühstücken, noch etwas ausruhen. Mittagessen und eine kleine Runde in Höfn.

Abendessen und los geht es zum Fjallsarlon Gletscher und zum Diamond Beach.

Was ein schwarzer Strand und dann das Eis. Also gleich ab in die Brandung, die Perspektiven sind klasse und geben die besten Bilder. Hier muss man bei einer Island Reise gewesen sein.

Auf dem Weg zum Hotel war Nebel und ein toller Sonnenaufgang.

Was für eine Landschaft mit dieser Nebelstimmung. Einfach Mystisch.

Tag 6. 15.Juni

Fahrt nach Vik mit Stopp bei den Lupinen und am Eldhraun.

Lupinen so weit das Auge reicht und dann der Berg mit dem Gletscher.

Tag 7. 16. Juni

Nach dem Frühstück Stopp an der grandiosen Fjadrarglufur- Schlucht. Dann Kaffee trinken und zum Skogafoss und Seljalansfoss.

Die Schlucht ist so wunderschön, ich konnte mich kaum losreißen.

Tag 8. 17. Juni

Letzter Fototag. Frühstück. Fahrt zur Halbinsel Dyrhòlaey. Stopp am Skogafoss. Mein erster Eissturmvogel im Flug.

Diesen Vogel zu erwischen war nicht leicht, mit 400 mm und dem Wasserfall.
Doch es hat geklappt.

Abendessen und nochmal in den Thingvellir Nationalpark.

So schnell ist eine wundervolle Reise vorbei. Anstrengend war es doch, ich könnte noch bleiben, jetzt da ich endlich weiß wie alles funktioniert und ich mich gut organisiert habe. Noch eine kurze Nacht geht es nach Hause, schade.

Tag 9. 18.Juni

Sehr früh fuhren wir zum Flughafen. Nach einem sehr emotionalen Abschied ging es auf die Heimreise. Im Flugzeug kam Wehmut auf, ich vermisse die Gruppe jetzt schon.

Zu Hause angekommen war ich gedanklich immer noch auf Island, nur einfach sehr müde. Nach gefühlten 3 Tagen schlaf, ging es zurück ins hier und jetzt. Doch meine Mitreisenden sind nicht vergessen, per WhatsApp und Mail begann ein eifriger Austausch von Bildern.

Diese Reise würde ich jederzeit wieder buchen, obwohl sie nicht meiner Komfortzone entspricht. Es hat sich einfach gelohnt, atemberaubendes Land, tolle Reisebegleiter, wirklich gute Bilder und eine exzellente Organisation. Mein besonderer Dank geht an Thomas Wester, der ein fantastischer Coach ist und super viel Geduld hat. Danke an Christina, für die tolle Orga im Hintergrund und die guten Gespräche. Ich habe mich bei beiden sehr wohlgefühlt. Danke an Rebekka, Severine, Vicky und Holger das ihr bei der Reise dabei wart, wir waren schon eine coole und lustige Gruppe.

Aber der größte Dank geht an Kathrin Brockmann, dass sie mir die Reise vorgeschlagen hat. Das Gesamtpaket ist exzellent und es wird nicht die letzte Fotoreise mit ihr und den hervorragenden Fotografen sein.